Weisheitszahnentfernung
Bei Ihnen liegt ein impaktierter bzw. teilimpaktierter Weisheitszahn vor.
Impaktierung: der Zahn ist vollständig von Knochen bedeckt
Teilimpaktierung: der Zahn ist teilweise von Knochen bedeckt
Der Weisheitszahn kann aus folgenden Gründen entfernt werden müssen:
Er hat zuwenig Platz, um sich mit seiner Krone in die Zahnreihe stellen zu können
Die Schleimhaut und der Knochen in der Umgebung des Weisheitszahnes sind an einem Entzündungsprozeß beteiligt
Es besteht eine Zystenbildung, die vom sog. „Zahnsäckchen“ ausgeht
Der zweite Backenzahn wird durch den Weisheitszahn, welcher nicht problemlos durchbrechen kann ( z.B. Karies,..), geschädigt
Der Zahn kann Ursache für eine Allgemeinerkrankung oder für Gesichtsschmerzen (Neuralgie) sein
Es kann zu einer Verschiebung der Zahnreihe kommen und somit das Ergebnis einer kieferorthopädischen Behandlung gefährdet werden
Es kann zu einer Druckstelle bei einer Unterkiefer(teil)prothese kommen
Wie läuft die Operation ab
Es wird in örtlicher Betäubung die Schleimhaut vom Knochen abgelöst und der Zahn mit Hilfe eines speziellen Bohrers freigelegt. Dadurch kann die Entfernung des Weisheitszahnes mit der Zange oder einem Hebelinstrument erfolgen.
Die Schmerzempfindung wird durch die „Spritze“ ausgeschaltet, ein Druckgefühl bleibt während des Eingriffes bestehen.
Nach der Operation kommt es zum Auftreten einer Schwellung der Wange. Diese nimmt bis zum dritten Tag nach der Operation (postoperativ) zu. Bedingt dadurch ist die Mundöffnung erschwert. Bitte machen Sie trotzdem intensive Mundöffnungsübungen ! Weiters kann die Körpertemperatur bis auf 38.5 Grad Celsius ansteigen und eine Übelkeit auftreten. Ebenfalls kann es postoperativ zum Auftreten eines „blauen Fleckes“ (Hämatom) im Bereich der Wange bzw. des Unterkiefers kommen.
Welche Komplikationen können auftreten
Sollte es Stunden nach dem Eingriff zu einer Blutung kommen, so unterlassen Sie bitte Mundspülungen, diese regen die Blutung an. Nehmen Sie ein sauberes Taschentuch aus Papier oder Stoff und beißen Sie darauf. Allein durch den Druck kann es zum Stillstand der Blutung kommen. Zusätzlich legen Sie einen kalten Beutel auf die Wange.
Tage oder auch einige Wochen nach dem Eingriff besteht die Möglichkeit einer Wundheilungsstörung und einer Wundinfektion. Hauptsymptome sind eine Schwellung, Schluckbeschwerden oder ein „unangenehmer Geschmack“ (eitrig). Suchen uns bitte auf um eine entsprechende Therapie zu bekommen
Gelegentlich reichen die Wurzeln des Weisheitszahnes bis an den Unterkiefernervkanal heran. Eine Eröffnung dieses Kanals und die mechanische Schädigung des Nervs ist nicht immer zu vermeiden (besonders bei tief retinierten Zähnen). In der Folge kann es zu einer vorübergehenden, selten dauerhaften Funktionsstörung des Nervs kommen. Dies würde sich in einem Taubheitsgefühl einer Unterlippenhälfte und Kinnseite äußern. Die Lippenbeweglichkeit ist nicht beeinträchtigt. Selten kann der an der Innenseite des Unterkiefers verlaufende Zungennerv durch die Betäubungsspritze oder den operativen Eingriff geschädigt werden. In der Folge kann es zu einem zeitlich begrenzten, gelegentlich dauernden Taubheitsgefühl und zu Geschmacksstörungen im Bereich der betreffenden Zungenhälfte kommen.
Unter extrem ungünstigen Voraussetzungen (Knochenabbau bei älteren Patienten, Osteoporose, großen zystischen Veränderungen…) kann es zu einem Unterkieferbruch kommen. Dieser muß entsprechend geschient werden und verheilt in der Regel problemlos.
Sollte eine Wurzel des oberen Weisheitszahnes in unmittelbarem Kontakt mit der Kieferhöhle stehen, so kommt es nach Entfernung des Zahnes zu einer Verbindung zwischen Mund- und Kieferhöhle. Diese wird dicht vernäht. In der Folge müssen Sie mindestens drei Wochen ein Schneuzverbot einhalten, beim Niesen den Mund öffnen und stärkere körperliche Anstrengungen vermeiden. Die verordneten Medikamente haben Sie nach Anordnung einzunehmen.
Durch die örtliche Betäubung kann es in seltenen Fällen zu Schwellungen und Entzündungen sowie zu einer längerfristigen Gefühlsstörung im Versorgungsgebiet des betäubten Nerven kommen. Weiters ist vor allem bei Patienten mit niedrigem Blutdruck eine Kreislaufreaktion möglich, die sich in einer vorübergehenden leichten Übelkeit und Schwindelgefühl äußern kann.
Bitte fragen Sie uns,
wenn Sie noch weitere Einzelheiten über die Behandlung oder über mögliche Komplikationen wissen wollen.
Was müssen Sie nach dem Eingriff beachten
Bitte am Operationstag und am folgenden Tag
nicht rauchen, keinen Alkohol, keinen Bohnenkaffee trinken
keine körperlichen Anstrengungen, wenig sprechen
die Lippe bzw. Wange auf der operierten Seite so oft wie möglich mit feuchtkalten Umschlägen kühlen, keine Wärme
nur flüssige und weiche Nahrung zu sich nehmen, jedoch keine heißen Speisen und Getränke, keine Milch und Mehlspeisen
nach dem Essen mit kühlem Salbeitee spülen
Wunde nicht berühren
Unterrichten Sie uns bitte bei anhaltender Nachblutung, stärkeren Schwellungen, hohem Fieber, starken Schmerzzuständen oder sonstigen Störungen Ihres Allgemeinbefindens, die in Zusammenhang mit dem Eingriff stehen könnten.
Achtung Spritzen zur örtlichen Betäubung beeinträchtigen Ihre Reaktionsfähigkeit im Straßenverkehr. Sie dürfen daher während der Wirkdauer der Betäubungsspritze aber mindestens 3 Stunden nach der Injektion kein Fahrzeug steuern und auch nicht Fahrrad fahren.